LABSKAUS Á LA CHIEF JÖRN
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#1: LABSKAUS Á LA CHIEF JÖRN Autor: frixos BeitragVerfasst am: 25.08.2006 11:46
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Gegenmittel bei allgemeiner Missstimmung

Es ist wie bei Asterix und Obelix. Mit anderen Worten, es war schon immer so. Ist etwas völlig daneben und niemand weiß, wie es zu beheben ist, muss der Druide her, der das entsprechende Gegenmittel anzurühren hat.
Unser Druide ist in diesem Fall der Smutje. Der weiß aus Erfahrung, dass in diesem Fall mit Griesbrei, Haferschleim oder ähnlichem Gerührten nichts zu beschicken ist. Es muss etwas traditionell Herzhaftes und allgemein Beliebtes her, was allein schon bei seiner Ankündigung den Großteil seiner Wirkung erzielt. Eins der wenigen mir bekannten Gerichte, welches diesen Erwartungen gerecht wird, ist das, zumindest bei Seeleuten hochgeschätzte, Labskaus.
Aber Vorsicht ist geboten, denn das Ganze kann auch nach hinten losgehen, und zwar dann, wenn die hochgesteckten geschmacklichen Erwartungen nicht erfüllt werden. Wer z.B. glaubt, er könne die rötliche Färbung des Endproduktes durch Unterrühren von roter Beete erzeugen, sollte lieber gleich das Beiboot für die eigene Flucht bereitstellen. Eine der wichtigsten Zugaben bei der Bereitung von Labskaus ist nämlich Fleisch, und daher kommt mit ausreichender Menge auch die Rotfärbung! Früher, auf den alten Weltumseglern war das Dörrfleisch, heute geht es auch mit Corned Beef, aber bitte argentinischer Art. Weitere unverzichtbare Zutaten sind Selbstgestampfter Kartoffelbrei, jede Menge gehackte Zwiebeln und Cornichons (beides nicht zu fein, etwa 5-7mm Würfel), Spiegeleier und auf Wunsch auch Feingehackte Kapern und Anchovis. Labskaus kocht Mann auch nach Gefühl, d.h. Variationen sind durchaus denkbar. Die oft zitierten Salzheringe und die rote Beete bestenfalls als Beilage!
Labskaus, Zutaten pro Person
Kartoffeln 350g
Milch nach Bedarf
Corned Beef (Arg) 150-200g
Zwiebeln 2 große Zwiebeln
Pflanzenöl nach Bedarf
Cornichons 100g
Kapern 20g
Anchovis 10g
Spiegeleier 1-2


Zubereitung: Kartoffeln Schälen, in händige Stücke schneiden und zum Kochen in einen großen Topf geben, der zum Schluss locker alle aufgeführten Zutaten unter Rühren aufnehmen kann. Zwiebeln pellen und in 5-7mm Würfel schneiden. Cornichons ebenfalls in 5-7mm Würfel schneiden. Kapern und Anchovis soweit zerkleinern wie möglich.
Parallel Kartoffeln kochen und in großer Pfanne zunächst die Zwiebeln in dem Pflanzenöl goldgelb dünsten. Anschließend das Corned Beef zugeben und gleichmäßig durchwärmen. Wenn Kartoffeln gar, Wasser abgießen und unter Zugabe von Milch zu Brei verstampfen. Kartoffelbrei und das Gemisch aus Corned Beef und Zwiebeln sollten etwa zur gleichen Zeit fertig sein, wobei die Zubereitungszeit für den Kartoffelbrei meistens die kürzere ist. Auf jeden Fall in den heißen Kartoffelbrei das heiße Gemisch aus Corned Beef und Zwiebeln unterrühren. Anschließend Cornichons, Kapern und Anchovis kalt wie sie sind einrühren. Fertig! Auf die Zugabe von Salz wird hier wegen der gut gesalzenen Zutaten bewusst verzichtet.
Beim Servieren Spiegelei auflegen, und wenn sein muss, Beilagen wie rote Beete oder Salzhering dazu geben.


Chief Jörn
http://www.seesack.net/


Anmerkung von Frixos:
Als Getränk empfehle ich einen richtigen steifen Grog.
Zutaten:
Eine Flasche Rum ( Mout Gay)
Saft von einer Orange
2 Esslöffel Honig
1 Teebeutel
und dann eine Koje die nicht schaukelt.
Mahlzeit oder Prost, wie ihr es haben wollt.

#2:  Autor: Chief JörnWohnort: Buchholz i.d.N. BeitragVerfasst am: 26.08.2006 19:07
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Hallo Frixos,

auch ich bin der Meinung, dass man Wasser möglichst nur zum Zähneputzen benutzen sollte, aber Deine Rumgrogmischung wäre mir doch etwas zu hart!

Prost

Gruß

#3:  Autor: frixos BeitragVerfasst am: 26.08.2006 19:34
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Chief Jörn hat Folgendes geschrieben:
aber Deine Rumgrogmischung wäre mir doch etwas zu hart!

Na dann nimm doch einfach 2 Orangen und 3 Löffel Honig. Bitte

#4:  Autor: MoniWohnort: München BeitragVerfasst am: 27.08.2006 08:58
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Die Arbeit mit dem Stampfen der Tüften spar ich mir. Das wird beim normalen durchrühren, wenn ihr mehlige Tüften nehmt, von ganz allein.

Jedenfalls lecker und eine kräftige Portion.

Moni

#5:  Autor: Chief JörnWohnort: Buchholz i.d.N. BeitragVerfasst am: 27.08.2006 10:20
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Moni hat Folgendes geschrieben:
Die Arbeit mit dem Stampfen der Tüften spar ich mir.
Moni


Hi Moni,

lass das Stampfen doch einfach Deinen Kerl erledigen - schmeckt beinfach besser, wenn der Brei noch etwas stückig ist!

Gruß

#6: Tüften Autor: frixos BeitragVerfasst am: 27.08.2006 10:33
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Moni hat Folgendes geschrieben:
Die Arbeit mit dem Stampfen der Tüften spar ich mir.

Kannst Du einem Ausländer bitte erklären was Tüften sind
Frixos

#7: Re: Tüften Autor: Chief JörnWohnort: Buchholz i.d.N. BeitragVerfasst am: 27.08.2006 12:22
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frixos hat Folgendes geschrieben:

Kannst Du einem Ausländer bitte erklären was Tüften sind
Frixos


frixos, denk doch mal ein bißchen nach! Was wird denn wohl gestampft?

Die Kartoffeln natürlich!

Gruß

#8: Re: Tüften Autor: frixos BeitragVerfasst am: 27.08.2006 12:36
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Chief Jörn hat Folgendes geschrieben:
frixos, denk doch mal ein bißchen nach! Was wird denn wohl gestampft?Die Kartoffeln natürlich!

Danke für die Aufklärung.
Einkleiner Sprachkurs für jenseits des Weißwurstäquarors. D-A
Tüften = Erdäpfel/Krumbiera/Bramburi
stampfen = zerquetschen/zermatschkern


Na jedenfalls habe ich mich heute wieder köstlich unterhalten.
Schönen Sonntag noch an Alle.
Frixos

#9:  Autor: MoniWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.08.2006 15:33
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Frixos

Tüften = Norddeutsch (platt=
Knollen = Berlinerisch
Erdäppeln = Sächsisch
Kartoffel = hochdeutsch

mehr kenn ich nicht. Very Happy Bin aber lernfähig. Bin ja auch erst das 15. Jahr in Bayern.

@ Chief Jörn, bei uns kommt kein Mann mehr an Bord Wink , maximal Abends auf einen Klön und einen Köm. Wink

Moni



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